Im Wasserwerk Götzenloch wird Rhöner Quellwasser zu Trinkwasser höchster Güte aufbereitet. (Foto: RhönEnergie Fulda)

Die RhönEnergie Fulda-Gruppe zum Weltwassertag 2023

Trinkwasserversorgung im Zeichen des Klimawandels

FULDA

Alljährlich am 22. März wird rund um den Globus der Weltwassertag begangen. Er erinnert daran, dass es auf der Erde ohne Wasser kein Leben gibt. Die Menschen in Mitteleuropa fühlten sich in dieser Hinsicht lange Zeit kaum betroffen. Doch die vergangenen heißen Sommer haben gezeigt, dass die Zeiten, in denen es bei uns Wasser im Überfluss gab, vorbei sind.

Die Kunden der RhönEnergie Fulda-Gruppe erhalten ihr Trinkwasser zuverlässig aus zahlreichen Tiefbrunnen und Rhöner Quellen. Noch strömt stets genug Rohwasser in die heimischen Wasserwerke, um dort aufbereitet und dann in hoher Güte an die Verbraucher abgegeben zu werden. Die vergangenen regenarmen Jahre und das damit verbundene Trockenfallen vieler Fließgewässer haben uns nun aber eindrücklich vor Augen geführt, dass wir mit Wasser als Ressource Nr. 1 und wichtigstem Lebensmittel, sparsamer und bewusster umgehen müssen, heißt es in der Pressemitteilung.

Auch die OsthessenNetz, die für die Trinkwasserversorgung in Fulda und einigen weiteren Gemeinden zuständig ist, muss immer größere Anstrengungen unternehmen, um ausreichend Wasser zu liefern: „In Folge mehrerer zu trockener und zu warmer Jahre sinken auch in unserer Region die Grundwasserpegel“, erläutert Geschäftsführer Matthias Hahner: „Die letzten fünf Jahre waren eindeutig zu trocken. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie geht davon aus, dass die Niederschläge der vergangenen Monate nicht ausreichen, um die Defizite im Grundwasser auszugleichen. Dafür wären zwei niederschlagsreiche Nassjahre in Folge erforderlich.“

Die Zusammenhänge zwischen dem Klimawandel und der öffentlichen Wasserversorgung hat auch die Politik erkannt und kürzlich eine langfristig ausgelegte „Nationale Wasserstrategie“ vorgestellt. Experten erarbeiten hier Lösungen zur Anpassung an die veränderten Rahmen-bedingungen. Auch in Zukunft, insbesondere bei längeren Trockenperioden, soll in Deutschland „überall und jederzeit hochwertiges und bezahlbares Trinkwasser“ zur Verfügung stehen. Ein aktiver Beitrag zur Vorsorge.

Appell an die Verbraucher

„Als Gemeinschaftsaufgabe geht das Thema Wassersparen und der sinnvolle Einsatz des Wassers jeden an“, erklärt Hahner. „Sorglose Bewässerung von privaten Gärten, Rasenflächen oder Sportplätzen sowie das Befüllen von Pools sind mit Blick auf die langen Trockenheitsperioden nicht mehr zeitgemäß. Dies haben wir bereits in den vergangenen Sommern immer wieder angemahnt.“

Aber auch, dass ein großer Teil unseres hochwertigen Trinkwassers für die Toilettenspülung verwendet wird, sei ein Thema, so Matthias Hahner: „Hier sollten wir langfristig umdenken. Wie bei vielen anderen Annehmlichkeiten auch, müssen wir uns darauf einstellen, dass sich am Ende der Verbrauch an das Angebot, also die noch verfügbaren Wassermengen, anpassen muss und nicht umgekehrt. Dies kann zu bestimmten Zeiten auch Einschränkungen und Komfortverlust bedeuten.“

Es sei nicht schwer, so Hahner, beim Wassersparen einen konstruktiven Beitrag zu leisten: „Jeder eingesparte Kubikmeter schont die Ressourcen. Viele Bürgerinnen und Bürger sowie Betriebe haben das erkannt und ihren Wasserverbrauch in besonders trockenen Monaten bereits heruntergefahren. Dafür sind wir als Wasserversorger sehr dankbar.“

Bereits kleine Maßnahmen zeigen Wirkung

Wirksame Maßnahmen sind beispielsweise die Reparatur tropfender Wasserhähne, das  Leitungswasser beim Zähneputzen nicht die ganze Zeit laufen zu lassen, kürzer zu duschen sowie Wasserspar-Einsätze für Duschen und Wasserhähne einzubauen, die in jedem Baumarkt erhältlich sind. Wenn im Garten oder in Grünanlagen unbedingt etwas bewässert werden muss, sollte dies nicht in der Mittagshitze, sondern nach Sonnenuntergang geschehen. Regenwasser kann in Zisternen aufgefangen und anschließend zur Bewässerung genutzt werden. Bei Regen sollte anfallendes Niederschlagswasser möglichst aufgefangen werden oder im Boden versickern, anstatt in der Kanalisation zu landen. Begrünte Dächer speichern Regenwasser und haben einen positiven Effekt auf das Mikroklima.

Die Trinkwasser-Experten der OsthessenNetz GmbH, ein Tochterunternehmen der RhönEnergie Fulda, beobachten und analysieren die komplexen Zusammenhänge von Witterung und den hydrologischen Gegebenheiten intensiv und engmaschig. Ziel ist es, die Wasserförderung auch unter den schwieriger werdenden Bedingungen optimal zu gewährleisten und die Ressource Grundwasser nachhaltig zu sichern. Der jährliche Weltwassertag soll Anlass sein, sich die herausragende Bedeutung des Lebenselixiers Wasser immer wieder bewusst zu machen.

Hintergrund
Die RhönEnergie Fulda versorgt in der Stadt Fulda (ohne Edelzell) sowie in den Gemeinden Eichenzell und Ebersburg rund 81.000 Menschen mit Trinkwasser. Weitere Informationen zum Grundwasserschutz, Analysen und der Geschichte der Wasserförderung unter re-fd.de/trinkwasser. Wissenswerte Wasserspartipps finden sich im Online-Ratgeber unter re-fd.de/ratgeber

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