Foto: Vogelsberger Zeitung

Feuerwehr Lauterbach übte für den Ernstfall

Gefahrstoffaustritt im Lauterbacher Schwimmbad – Lauge trat bei Umfüllarbeiten aus

LAUTERBACH

Am vergangenen Samstag übte die Freiwillige Feuerwehr Lauterbach, Löschzug Mitte den Ernstfall. Angenommen wurde, dass bei Umfüllarbeiten ein Gefahrstoff ausgetreten sei und sich giftige gebildet hätten. Zwei Mitarbeiter wurden vermisst, so das Szenario.

Zuerst musste eine Absperrgrenze festgelegt werden um danach die Menschenrettung einzuleiten. Zeitgleich wurde eine Gefahrstoffeinheit aufgebaut. Dass solche Übungen wichtig sind, zeigt sich an den realen Einsätzen. Im Lauterbacher Schwimmbad gab es schon mal einen Chlorgasaustritt und in der Nachbargemeinde Schlitz gab es auch schon Gefahrstoffaustretungen, erklärt Felix Schütz, Wehrführer der Feuerwehr Lauterbach.

Nach der Übung erklärte Jürgen Eifert am Einsatzleitwagen, welche Aufgaben dort bewältigt werden. Fünf Einsatzkräfte waren mit der Organisation, Kommunikation, Durchführung und Dokumentation beschäftigt. Im ELW liegt für solche Fälle der „Hommel“ aus, ein Handbuch der gefährlichen Güter. Es ist eine unverzichtbare Informationsquelle für Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei, Umweltschutz, Spedition, Chemische Industrie und Gefahrgutbeauftragte. In diesem Handbuch steht beispielsweise welche Eigenschaften der Stoff hat und welche Einsatzmittel man verwendet. Alles Informationen, die beim Gefahrguteinsatz wichtig für die Einsatzkräfte sind.

Im Einsatzleitwagen wird auch beispielsweise die Entscheidung getroffen, ob das Schwimmbad, welches in Lauterbach bis maximal 400 Gästen Einlass gewährt, evakuiert werden muss. Bei dieser Übung hatte man sich gegen eine Evakuierung entscheiden. „Es ist ein abgeschotteter Bereich. Bei diesem Gefahrstoff kann man den Betrieb so belassen“, erklärt Jürgen Eifert, Stadtbrandinspektor Feuerwehr Lauterbach. Übrigens: Das Kassensystem weiß genau, wie viel Badegäste sich im Schwimmbad befinden. Ab 400 Personen sperrt das System und keine weitere Person kommt in das Schwimmbad. Jürgen Eifert würde jedoch im Ernstfall aus Vorsorge auf Nummer sichergehen und das Bad evakuieren, betont er. „Im Ernstfall hätte ich entschieden das Schwimmbad zu Räumen“, so Eifert. Hier sei ganz viel zu managen, beispielsweise auch mit der Leitstelle, andere Wehren und anderen Behörden, die uns unterstützen.

Rund 30 Einsatzkräfte und sechs Fahrzeuge aus den verschiedenen Ortsteilen nahmen an dieser wichtigen Übung teil.

An dieser Stelle sprechen wir von der Vogelsberger Zeitung ein großes Lob aus, verbunden mit dem Dank an alle Arbeitgeber, die ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Ernstfall freistellen. Dies ist nicht selbstverständlich. Natürlich danken wir auch den Ehrenamtlichen für ihre unermüdlichen Einsätzen, ohne die solche Aufgaben nicht zu bewältigen wären.

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