Seit der Corona-Pandemie wieder Seniorennachmittag veranstaltet – Nistkästen sinnlos zerstört
LAUTERBACH-MAAR
Vor kurzem veranstaltete der Tier- und Naturschutzverein in Maar in der Enzianhütte den jährlichen Seniorennachmittag.
Während der Corona-Pandemie war das Treffen ausgefallen, nun hat der Verein diesen Tag wieder ins Leben gerufen, erklärt Thomas Hesse, 1. Vorsitzender des Vereins. Rund 30 Personen hatten den Weg zur Enzianhütte gefunden. „Sonst sind es eigentlich mehr, aber wir haben altersbedingt einige Mitglieder verloren“, sagt Hesse. Vom Verein wurden die Senioren, die über 60 Jahre sind, mit Kaffee, Kuchen und Bratwurst kostenlos bewirtet. Wer einen Obolus spenden wollte, für den gab es den „Zwitscherkasten“ im Zelt.
Helferfest für Mitglieder
„Im Anschluss gab es das Helferfest für die Mitglieder, die hier im Gehölz freiwillig arbeiten“, sagt Thomas Hesse. Es sei eine Idee des 2. Vorsitzenden gewesen. Arbeit fällt im Areal immer an. Es müssen Bäume gefällt werden, die vom Borkenkäfer befallen sind, das Gras muss gemäht und die Hütte sauber gehalten werden, Arbeit gibt es immer.
Nistkästen sinnlos zerstört
Ein großes Thema sind die Nistkästen, die auch gereinigt werden müssen. „Außerhalb des Gehölzes hatten wir etwa 100 Nistkästen. Nun sind es durch den Kahlschlag für die Windräder, die man aufgestellt hat, weniger. Hier mussten viele Bäume weichen. Das Problem dabei ist, sie haben die Bäume einfach unten gefällt. Dadurch gingen die Nistkästen und womöglich die Brut auch verloren“, erklärt Hesse. Das sei für den Verein auch ein finanzieller Verlust. Man habe den Verein nicht mit ins Boot genommen, sondern einfach unbedacht gehandelt. „Wir hätten gesagt, dass man die zu fällenden Bäume kennzeichnet und wir hätten die Nistkästen entfernt und an anderer Stelle neu aufgestellt. Somit hätte man die Nistkästen vor der Zerstörung gerettet“, ärgert sich der 1. Vorsitzende. Eine zweite Möglichkeit wäre gewesen, den Baum oberhalb der Nistkästen zu fällen. Diese Nistkästen stehen nicht irgendwo im Wald sondern am Wegesrand, damit die Vögel eine ordentliche Einflugschneise in Richtung Süd-Osten haben, erklärt Hesse. „Wir sind stinksauer, dass so viele Nistkästen durch das Abholzen sinnlos kaputtgemacht wurden“, sagt Thomas Hesse. Cleverer machte es die Stadt Lauterbach und Hessenforst, indem sie die Bäume, die vom Borkenkäfer befallen waren, oberhalb der Nistkästen abgesägt haben.
In welchem Ausmaß stört der Windpark die Natur?
„In erster Linie wurde der vorhandene Rotmilan zu Beginn der Diskussionen totgeschwiegen. Es wurde Schindluder getrieben, indem man die Rotmilane effektiv durch das Anhauen von Stämmen gestört hat. Auf Schwarzmilane trifft das auch zu. Es wurde behauptet, hier gäbe es keine Milane. Man sollte mal Richtung Bastwald Deponie oder einfach mal den Biel hochfahren, da wird man den Rot- und Schwarzmilan sehen, es sind eine ganze Menge. Die Dezimierung der Population wird durch die Windräder heftig sein. Man will mit den Windrädern die Natur retten und macht sie aber durch das Aufstellen wieder kaputt. Was da an Natur zerstört wurde, das sind Sachen, die gehen für mich überhaupt nicht“, sagt Thomas Hesse abschließend.