Foto: Vogelsberger Zeitung

Chemieunfall: Mehrere Liter Druckerfarbe ausgelaufen

24-jähriger Fahrer klagte über Kopfschmerzen – Ausmaß schlimmer als gedacht

Updatestand: 18.55 Uhr
In einer ersten Meldung hatten wir laut Meldung der Polizei von rund 50 Liter ausgelaufener Druckerfarbe geschrieben. Mittlerweile stellte sich heraus, dass weitaus mehr Liter Druckerfarbe ausgelaufen und die Folgen weitaus größer waren.

ALSFELD
In der Nacht von Montag auf Dienstag gegen 2.00 Uhr wurde der Polizeistation in Alsfeld von einem Zeugen gemeldet, dass aus einem geparkten Sattelzug im Bereich der Grünberger Straße eine Flüssigkeit austrat.

Bei Nachschau durch eine Streife der Alsfelder Polizei auf dem Parkplatz eines Discounters stellten die Beamten fest, dass aus dem Auflieger eines Sattelzuges aus den Landkreis Calw in Baden-Württemberg eine helle und stark riechende Flüssigkeit tropfte.

Der 24-jährige Fahrer aus Baden-Württemberg klagte über Kopfschmerzen, so dass er vor Ort in einem RTW ambulant behandelt wurde.

Die ebenfalls hinzugezogene Freiwillige Feuerwehr Alsfeld stellte fest, dass es sich bei dem ausgetretenen Stoff um Druckerfarbe handelt, deren Lösungsmittel vermutlich für das Unwohlsein des Fahrers verantwortlich waren.

„Beim Eintreffen haben wir schon festgestellt, dass der Lkw-Fahrer vorbildlich reagiert hat. Er hat im Rahmen seiner Möglichkeit schon alle Maßnahmen getroffen, die er leisten konnte. Wir haben dann den Lkw, der bereits geöffnet war, kontrolliert, haben dann festgestellt, dass ein Transportbehältnis mit einer Druckerfarbe undicht war und diese ausgelaufen ist“, so Daniel Schäfer, Stadtbrandinspektor der Stadt Alsfeld.

Die Feuerwehr band zunächst die bereits ausgetretene Druckerfarbe und entlud den Auflieger, der Stückgut geladen hatte, mit einem Gabelstapler, bis man an den Behälter der Farbe herankam. Hier wurde schließlich festgestellt, dass aus einem größeren Gebinde mit Farbe mehrere Liter auf den Discounter-Parkplatz ausgelaufen waren. Der Grund dafür war ein defekter / undichter Verschluss an dem Transportgebinde, der entsprechend gesichert wurde.

„In der nächsten Instanz wurden wir als Havariemanagement beauftragt, den Schaden hier zu beseitigen und zu beheben. Jetzt geht es im Prinzip darum, den Auflieger innen erst mal komplett zu reinigen, die restliche Ware rauszuholen. Alle Arbeiten, die wir im Lkw machen, müssen unter Vollschutz passieren, weil immer noch giftige Dämpfe ausgasen und wir uns sonst selbst gefährden würden. Im Nachgang wird dann die Wasserbehörde zusammen mit dem Gutachter noch entscheiden und festlegen, ob noch Auskofferungsarbeiten notwendig sind“, sagt Frank Weber vom Bergeunternehmen.

Vor Ort waren die Freiwillige Feuerwehr Alsfeld mit dem Gefahrgutzug und 22 Einsatzkräften, eine Streife der Alsfelder Polizei und zur Vorsorge der Rettungsdienst.

 Freiwillige Feuerwehr Alsfeld
Die Freiwillige Feuerwehr Alsfeld ist keine Berufsfeuerwehr. Alle Einsatzkräfte verrichteten diesen Einsatz ehrenamtlich. Sie unterbrechen ihren Alltag, ob Arbeit, Freizeit oder Schlaf, um für die Allgemeinheit da zu sein. Dessen sollte sich jeder bewusst sein.

Alle Einsatzkräfte absolvieren viele freiwillige Stunden für Fort- und Weiterbildung, damit sie um nichts den Kameradinnen und Kameraden der Berufsfeuerwehr – von denen es nur sieben in Hessen gibt – nachstehen. Deshalb sucht die Freiwillige Feuerwehr auch Mitglieder und Mitgliederinnen für den aktiven Einsatzdienst.

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