Osterhase, Sitzhase oder Goldhase? (Symbolfoto: pixabay)

„Sitzhase“ statt Osterhase?

Verschwindet die deutsche Kultur? Seit wann gibt es den „Goldhasen“ von Lind?

DEUTSCHLAND
Jedes Jahr die gleiche Empörung im Netz, ob zu Weihnachten oder Ostern. Viele Menschen glauben, die Hersteller der Schokoladenfiguren würden die deutsche Kultur verbannen wollen. Doch stimmt das so?

„Goldhase“ schon seit 1952
Nun steht Ostern vor der Tür und siehe da, in den Regalen findet man Osterhasen, Sitzhasen oder auch Goldhasen. Aber wussten Sie, dass die Firma Lind den „Goldhasen“ schon seit 1952 so nennt und ihn auch so verkauft?

„Schmunzelhase“ schon seit 1973
„Einige Schokoladenhasen bezeichnet die Firma Lidl in Deutschland seit einigen Jahren als Sitzhasen, um eine klare Unterscheidung zwischen den verschiedenen Artikeln zu ermöglichen“, schrieb das Unternehmen. So entsprächen unterschiedliche Bezeichnungen einer branchenüblichen Praxis, erklärt das Unternehmen. So reduziert sich der vermeintliche Skandal vermutlich auf die einfache Feststellung: Ein „Sitzhase“ ist einfach ein sitzender Hase. Seit 1973 gibt es den „Schmunzelhase“ von Milka. Niemand hat sich bis jetzt darüber aufgeregt.

Aufregung unbegründet
Es gibt keinen Kulturkampf, sondern nur branchenübliche Bezeichnungen. Ein Osterhase bleibt ein Osterhase, ob sitzend, stehend oder eben in Gold. Von einer vermeidlichen Islamisierung kann keine Rede sein. Bereits seit 1992 bezeichnet REWE eine Schokofigur als „Traditionshase“ auf dem Kassenbon. Niemand hatte sich darüber aufgeregt, bis das Netz mit den sozialen Netzwerken kam und jeder seine geistige Unkenntnis unter Beweis stellt.

Osterhase, Modell „Goldhase“ von Lind seit 1952.
Osterhase, Modell „Schmunzelhase“ von Milka.
Osterhase Modell „Milky Caramel“ von Ferrero.
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