Alice Weidel nennt Hitler „Sozialist“ und „Kommunist“ – Eine dreiste Opfer-Täter-Umkehr
Schon der Anfang im Gespräch mit Elon Musk begann mit einer Lüge: AfD-Chefin Weidel behauptete, Angela Merkel hätte 2015 die Grenzen für Flüchtlinge geöffnet. Tatsächlich waren die Grenzen aber nie geschlossen. Danach wurde es im Gespräch mit dem reichsten Mann der Welt absurd.
„Weidel : … Damals, während des Dritten Reiches, gab es die Nationalsozialisten, und wie das Wort schon sagt, waren sie Sozialisten. Er war ein Kommunist und betrachtete sich selbst als Sozialist. Was sie also taten: Sie verstaatlichten die privaten Unternehmen. Und dann verlangten sie Steuern, hohe Steuern. Und dann wurde die ganze Industrie verstaatlicht.“
Nein, Weidel hat sich nicht versprochen. Im RTL-Interview wiederholte sie: „Adolf Hitler war ein Linker mit den gleichen Methoden wie heute, mit Gleichschaltung von Medien, Einschränkung der Meinungsbildung.“ So schiebt Weidel Hitlers mörderischen Massenwahn genau so bewusst wie dreist dem linken Lager in die Schuhe. Hitler sei nicht rechts, sondern genau das Gegenteil gewesen. „Hitler als rechts und konservativ zu bezeichnen, war der größte Fehler der Geschichte“, fügte Weidel hinzu. Weidel wollte darauf hinaus, dass die AfD etwas ganz anderes ist als rechtsextremistisch. Im Grunde ist das genau so, als hätte sie behauptet, die Erde sei flach.
Diese Dreistigkeit ist eine beliebte Masche der AfD und ihre Anhänger, um sich selbst als die Guten und Anständigen darzustellen. „Sie [die AfD] betreiben damit eine unsägliche Schuldumkehr und eine Verhöhnung der kommunistischen Verfolgten des Nationalsozialismus“, sagt der deutsche Historiker Jens-Christian Wagner.
Hitler war kein Kommunist, hier irrt sich Weidel. Hitler bekämpfte die Kommunisten. Er sah sie als seine gefährlichsten Rivalen im Kampf gegen die liberale Demokratie und den Kapitalismus. Aber Hitler war ein Sozialist, hier hat Weidel Recht.
Die AfD feierte das Event mit Alice Weidel und dem reichsten Mann der Welt. Sie redet Deutschland schlecht und Musk nach dem Mund. Inhaltlich hat Weidel wenig zu bieten. So vermischte sie beispielsweise Arbeitlosengeld mit Bürgergeld und kannte womöglich gar nicht den großen Unterschied.
Geschadet hat Weidel das Gespräch mit Elon Musk nicht. Es hat ihr viel Aufmerksamkeit gebracht und es mobilisiert die Anhängerschaft. So werden AfD-Anhänger stolz und geschlossen hinter der AfD-Chefin Alice Weidel stehen und sie auch wählen. Es wird kommen, was kommen muss, damit diese Wählerschaft begreift, was wirklich hinter den Plänen der AfD steckt. Nach einer gescheiterten Regierung unter der AfD wird das Volk wieder behaupten, man habe es nicht ahnen können. Aber dann wird Deutschland vollends ruiniert sein. An diesem Untergang wird nicht nur die AfD-Wählerschaft schuld sein, sondern auch die Altparteien, die die Menschen in die Arme der AfD getrieben haben.
