Viel Wirbel um Friedensbaum

Projekt: „Nie wieder Krieg“ – Für eine begrenzte Zeit in Friedensdenkmal umgewidmet

LAUTERBACH
Mit dem Projekt „Nie wieder Krieg!“ wird das Siegesdenkmal für begrenzte Zeit in ein Friedensdenkmal umgewidmet. Und ist es nicht der Frieden, dem ein Denkmal gebührt? Denn nur er sichert eine Zukunft für uns alle. So beschreibt es der Si Club Lauterbach Vogelsberg auf seiner Homepage.

Verhüllt wurde das Löwendenkmal, welches 1907 errichtet wurde, um die deutschen Siege im Krieg von 1870/71 zu ehren und nicht um Gefallenen zu gedenken. Es ist die Manifestation der damals beherrschenden Nationalstimmung; eine in Stein gehauene Siegesbegeisterung, deren Folgen sich noch Jahrzehnte später grausam auswirken sollte.

Der Weihnachtsbaum als Friedensbaum
Mit dem Projekt „Nie wieder Krieg!“ wird das Siegesdenkmal für begrenzte Zeit in ein Friedensdenkmal umgewidmet. Dieses Mal wurde das Denkmal mit Weihnachtsbäumen verhüllt und stellt einen Friedensbaum dar. Auf einem Holzgerüst wurden rund 100 Weihnachtsbäume festgemacht und mit 16.000 Lichtern sowie einem Stern versehen.

Für Privathaushalte zu groß gewesen
Weiter heißt es auf der Seite des SI Club Lauterbach: Der Friedensbaum besteht aus Weihnachtsbäumen, die nachhaltig und regional produziert wurden. Die Nordmanntannen werden explizit für Weihnachten in Kulturen im Hohen Vogelsberg angebaut. Für jeden gefällten Baum wird im neuen Jahr mindestens ein neuer Baum gepflanzt. Durch diese Anbaumethode kommt es zu keinen Kahlschlägen – die Kulturen sind stets mit verschieden großen bzw. alten Bäumen bestückt. Speziell die Weihnachtsbäume im Friedensbaum wären für Privathaushalte zu groß gewesen. Sie fanden ihre weihnachtliche Bestimmung im Rahmen von „Nie wieder Krieg!“.

Keine Kosten für die Stadt Lauterbach
Für die Stadt Lauterbach entstanden keine zusätzlichen Kosten, denn die Weihnachtsbäume stammen aus einer Patenschaftakation. Aufgerufen hatte dazu der SI Club Lauterbach Anfang November mit folgenden Worten: „Wer das Projekt unterstützen möchte, kann sich mit einer Patenschaft für einen (oder mehrere) der Weihnachtsbäume im Friedensbaum beteiligen, die für die diesjährige Verhüllung des Kriegsdenkmals am Berliner Platz verwendet werden.“

Der Name von Friedensbaum-Patinnen und Paten wurde auf einer Tafel veröffentlicht, die für die gesamte Verhüllungszeit von ca. sechs Wochen am Zaun des Hohhaus-Museums hängen wird.

Kritik in den sozialen Netzwerken
Es gibt auch Kritik in den sozialen Netzwerken. Von „Unglaublich“ bis „Ticken die noch ganz sauber?“ war alles dabei. Andere bekommen „ein Schleudertrauma vom vielen Kopfschütteln“. Eine Dame meinte, es sei eine Armut für Lauterbach und fragt sich, was sich Herr Vollmöller dabei gedacht habe? Wer Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller näher kennt, der weiß, dass das Stadtoberhaupt in Geschichte sehr gut bewandert ist und er genau die Bedeutung des Kriegsdenkmals kennt. Er hätte vermutlich nicht „Nein“ zu dieser Aktion gesagt. Da, wie oben schon erwähnt die Bäume aus einer Patenschaftakation stammen, kostete dieser Friedensbaum der Stadt Lauterbach keinen Cent.

In diesem Jahr ist es ein Friedensbaum, für den sich zahlreiche Friedens-Patinnen und -Paten fanden. Si Club Lauterbach Vogelsberg bedankt sich bei: