Zum Wintersemester 2024/25 starten neue englischsprachige Studiengänge
FULDA
Im Rahmen der Internationalisierungsstrategie erweitert die Hochschule Fulda ihr Studienangebot. Zum Wintersemester 2024/25 führt sie neue Studiengänge ein, darunter den Master-Studiengang „Data Science“ auf Englisch und den Master-Studiengang „Oecotrophologie“ mit englischsprachigen Anteilen.
Darüber hinaus werden die beiden Bachelor-Studiengänge „Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Interkulturelle Beziehungen“ und „Wirtschaftsingenieurwesen Lebensmittel“ neben dem bestehenden Studienangebot auf Deutsch nun auch komplett in englischer Sprache angeboten. Damit soll die Sprachbarriere für Studierende aus dem Ausland abgebaut und das breit gefächerte Studienangebot in Fulda noch attraktiver werden.
Die deutsche Wirtschaft, aber auch der öffentliche Dienst, stehen in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen. Bereits jetzt existiert ein großer Mangel an Fachkräften, der in den kommenden Jahren wohl noch wachsen wird. Die deutschen Unternehmen sehen im Fachkräftemangel inzwischen die größte Gefahr für den wirtschaftlichen Erfolg und damit für die Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland. Die geburtenstarke „Babyboomer“-Generation wird in Kürze dem Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen. Junge Absolventinnen und Absolventen von Hochschulen oder aus der beruflichen Bildung können den Rückgang bei weitem nicht kompensieren. Der Bedarf an Fachkräften lässt sich somit nur noch aus dem Ausland decken.
Diese Erkenntnis prägt auch die langfristige strategische Ausrichtung der Hochschule Fulda. Rund 21 Prozent, und somit mehr als 1.800 der aktuell eingeschriebenen Studierenden an der Hochschule Fulda, kommen aus dem Ausland. Das Bildungsangebot der Hochschule Fulda richtete sich zunehmend an internationale Studierende, die inzwischen aus über 100 Ländern ihren Weg nach Fulda gefunden haben. Besonders beliebt sind rein englischsprachige Studiengänge wie zum Beispiel „Global Software Development“, „International Management“ oder „Human Rights Studies in Politics, Law and Society“. Bisher gab es drei rein englischsprachige Bachelor- und vier Masterstudiengänge.

„Die Erweiterung des englischsprachigen Studienangebots ist Teil der Internationalisierungsstrategie der Hochschule Fulda“, erklärt Hochschulpräsident Prof. Dr. Karim Khakzar. „Unsere internationalen Studierenden sind in jeder Beziehung eine große Bereicherung für die Hochschule Fulda insgesamt und natürlich auch ein wichtiger Gewinn für den Arbeitsmarkt in der Region. Der Campusalltag ist bunter und diverser geworden und von den Begegnungen mit Studierenden aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen profitieren natürlich auch die deutschen Studierenden enorm. Wir sprechen von ‚Internationalisation at home‘, denn dank der vielen Studierenden aus aller Welt können internationale Kompetenzen auch zu Hause erworben werden.“
Um den internationalen Studierenden die Integration zu erleichtern und beim Aufbau eines beruflichen Netzwerks zu helfen, unterstützt die Hochschule sie mit einem umfangreichen Angebot. Dies geschieht bereits vor dem Studium, beispielsweise mit dem Projekt Pre-College+, das internationalen Studieninteressierten den Zugang zu einem Studium oder einer Ausbildung ermöglicht. Das Programm Pre-Study bereitet Studieninteressierte, die bereits eine Hochschulzugangsberechtigung besitzen, gezielt auf das Studium im deutschen Hochschulsystem vor. Während des Studiums helfen zahlreiche weitere Angebote, wie beispielsweise Deutsch-Sprachkurse, kontinuierliche Begleit- und Betreuungsangebote für internationale Studierende sowie die Karriere- und Bewerbungsberatung für internationale Absolventinnen und Absolventen. Finanziert werden die Programme unter anderem aus Mitteln des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, der Hochschule Fulda sowie des Europäischen Sozialfonds.

Gelebte Willkommenskultur
Julia-Sophie Rothmann, Leiterin des International Office, erklärt, warum diese Angebote so wichtig sind. „Es braucht Mut und Entschlossenheit, um das eigene Land, die eigene Familie und Freunde zu verlassen und in einer fremden Stadt mit einer Alltagssprache, die man nicht beherrscht, ein Studium zu beginnen. Mit unseren breit gefächerten Unterstützungsangeboten wollen wir unseren internationalen Studierenden bei dieser Herausforderung von Beginn bis Ende ihres Studiums helfen, damit sie sich hier auf dem Campus willkommen und aufgehoben fühlen.“
Trotz der Ausweitung englischsprachiger Studienangebote bleibt das Erlernen der deutschen Sprache weiterhin eine entscheidende Voraussetzung für eine gelungene gesellschaftliche Teilhabe sowie Integration in den lokalen Arbeitsmarkt. „Die Deutschsprachkurse sind ein zentraler Baustein unserer Angebote und werden dankend angenommen“, so Rothmann weiter. „Wir möchten, dass sich alle unsere Studierenden hier akzeptiert und gut aufgenommen fühlen, nur dann entscheiden sich junge Fachkräfte dafür, langfristig in der Region zu bleiben.“ Dennoch ist die deutsche Sprache für viele internationale Studieninteressierte eine Herausforderung, auch weil die Sprachangebote im jeweiligen Heimatland nicht oder nur ungenügend vorhanden sind. Englischsprachige Studiengänge spielten daher eine zunehmend wichtigere Rolle im Studienangebot der Hochschule Fulda. „Die Nachfrage nach diesen Studiengängen ist enorm. Wir können gar nicht allen Interessierten eine Zulassung anbieten. Auch möchten wir möglichst vorher sicherstellen, dass die Bewerberinnen und Bewerber alle Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium in Deutschland mitbringen. Dies festzustellen, ist allerdings bei der Vielzahl unterschiedlicher Bildungssysteme und Abschlüsse nicht immer ganz einfach“, so der Dekan des Fachbereichs Angewandte Informatik, Prof. Dr. Christian Fischer.
Ein Studium in einem fremden Land bleibt immer eine große Herausforderung. Die Hochschule Fulda ist kontinuierlich bemüht, das Unterstützungs- und Begleitangebot auszuweiten und an die Bedürfnisse der internationalen Studierenden bestmöglich anzupassen. Gleichzeitig wird es in Zukunft sehr wichtig sein, den Studierenden bezahlbare Wohnungen anbieten zu können. Diesbezüglich stimmt sich die Hochschule sehr eng mit der Stadt Fulda und dem verantwortlichen Studierendenwerk Gießen, das auch für die Hochschule Fulda zuständig ist, ab. „Da Wohnungen in den dicht besiedelten Metropolregionen absolute Mangelware und für die meisten internationalen Studierenden kaum noch bezahlbar sind, könnte Fulda als Studienort mit entsprechenden Wohnangeboten noch attraktiver werden. Falls es gelingt, neue Apartments für Studierende zu bauen, wäre dies für Fulda und die Region ein enormer Standortvorteil, den man unbedingt nutzen sollte“, ist Präsident Khakzar überzeugt.
Mehr Informationen:
- Betreuungs- und Beratungsangebote für internationale Studierende:
https://www.hs-fulda.de/international/internationale-studierende
- Über den Master-Studiengang „Data Science“:
https://www.hs-fulda.de/studiengang/data-science-msc
- Über den Master-Studiengang „Oecotrophologie“:
https://www.hs-fulda.de/studiengang/oecotrophologie-msc
- Über den Bachelor-Studiengang „Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Interkulturelle Beziehungen“:
https://www.hs-fulda.de/studiengang/sozialwissenschaften-mit-schwerpunkt-interkulturelle-beziehungen-ba
Über den Bachelor-Studiengang „Wirtschaftsingenieurwesen Lebensmittel“: https://www.hs-fulda.de/studiengang/wirtschaftsingenieurwesen-lebensmittel-bsc