Pestizide laufen in Wasserschutzgebiet – Schutzmaßnahmen für Trinkwasser mussten getroffen werden
Updatestand: 16.53 Uhr
ROMROD
Am Freitagabend gegen 21.47 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem “Unfall mit Chemikalien” nach dem Romröder Stadtteil Ober-Breidenbach alarmiert. Dort war eine Pflanzenschutzspritze auf die Seite gekippt und in einem Graben gelandet.
Ein 49-jähriger Landwirt aus der Gemeinde Gemünden geriet mit seinem Traktor mit angehängtem Spritz-/Sprühgerät auf einem Wirtschaftsweg zwischen Ober-Breidenbach und Storndorf von der Fahrbahn. In Höhe eines Bachlaufs kam der einachsige Anhänger mit dem linken Rad in einen Graben, woraufhin die angehängte Arbeitsmaschine nach links umkippte.
Die Einsatzkräfte stellten vor Ort fest, dass der Behälter beschädigt wurde und die Pestizide aus- und in ein Wasserschutzgebiet gelaufen ist. Somit musste die Feuerwehr tätig werden. „Wir mussten erst feststellen, um welches Pflanzenschutzmitte sich handel und haben danach einen Schutzbereich aufgebaut, um eine Ausbreitung einzudämmen“, sagt Björn Müller, Stadtbrandinspektor der Stadt Romrod. Das klassische Pflanzenschutzmittel war an einer Stelle ausgetreten, wo das Wasserschutzgebiet beginnt, wo die Städte Romrod und Alsfeld Wasser entnehmen und pumpen, erklärt Björn Müller.
In Absprache mit den Bürgermeistern von Alsfeld und Romrod und den Wasserwerken wurden die Pumpen gestoppt und andere Pumpen auf Vorrat gestellt. „Eine Vorsichtsmaßnahme um keine Verunreinigung des Trinkwassers direkt zu erzeugen“, so Müller. Ein vor Ort befindlicher Mitarbeiter der unteren Wasserschutzbehörde stimmte sich mit dem zuständigen Gesundheitsamt ab, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Verunreinigung des Grundwassers bestand.
Über 60 Einsatzkräfte waren vor Ort, darunter die Feuerwehr aus Romrod, Breitenbach und Alsfeld, sowie die Bürgermeister von Alsfeld, Stephan Paule Hauke Schmehl, Bürgermeister von Romrod, die sich ein Bild von der Lage machten. Ebenso war die Untere Wasserschutzbehörde des Vogelsbergkreises, der Rettungsdienst und eine Streife der Alsfelder Polizei vor Ort.
Ein Bergeunternehmen hat nun in einer aufwendigen Aktion begonnen, die Chemikalien abzusaugen und aufzunehmen. Anschließend muss der Anhänger, der in Schieflage geraten ist, wieder aufgerichtet werden. Das restliche Gefahrgut, welches sich noch in der Spritze befand, wurde umgepumpt in ein Ersatzfahrzeug des Landwirts. Die provisorisch aufgebaute Sammelstelle aller Flüssigkeiten aus dem Graben wurde abgesaugt und zurückgebaut.
Verletzt wurde zum Glück niemand. Eingesetzte Beamte der Polizeistation Alsfeld schätzen den Sachschaden auf etwa 25.000 Euro.