Wieder eine Automatensprengung – Wieder eine VR-Bank – Zwei bis drei Täter flüchtig – Rund 600.000 Euro Gebäudeschaden
EITERFELD
Mit 61 gesprengten Geldautomaten im Jahr 2023 hat die Zahl der Fälle in Hessen ein neues Rekordhoch erreicht. Nun geht es im neuen Jahr weiter.
Nachbarn werden durch zwei Detonationen aus dem Schlaf gerissen. Am Freitagmorgen gegen 02.33 Uhr meldete die Leitstelle Fulda einen Gebäudebrand in Eiterfeld. Als die Einsatzkräfte eintrafen, stellte sich heraus, dass das Gebäude der VR-Bank in Vollbrand steht. Zwei laute Detonationen waren zu hören, danach schrillte die Alarmanlage der Volksbank.
Zeugen hatten einen lauten Knall wahrgenommen und die Rettungskräfte informiert. Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen sprengten mehrere unbekannte Täter einen Geldautomaten und flüchteten im Anschluss vermutlich in einem dunklen Pkw, bei dem es sich möglicherweise um ein Fahrzeug des Herstellers Audi gehandelt haben könnte. Ob die Täter dabei Bargeld erbeuteten, ist derzeit noch unklar.
Aus der Bank stieg bereits Rauch auf, der bei Eintreffen der Feuerwehr durchzündete. Das zweigeschossige Gebäude stand lichterloh in Flammen. Sowohl aus den Bankräumen als auch dem Dachstuhl loderten die Flammen meterhoch und erhellten den Nachthimmel. Die Einsatzkräfte begannen sofort mit den Löscharbeiten und versuchten zu verhindern, dass der Großbrand auf benachbarte Gebäude übergreifen konnte. Aufgeschreckte Anwohner brachten ihre Autos noch in Sicherheit. „Ich selbst musste an der Einsatzstelle durch einen riesen Trümmer- und Scherbenhaufen vorbeifahren „, sagte Stephan Heimeroth, Gemeindebrandinspektor Eiterfeld.
„Ich bekam den Anruf, dass die VR-Bank brennt. Man ist erschrocken über das, was passiert ist. Ich bin absolut erschüttert, dass Menschen sowas tun können“, so Hermann-Josef Scheich (parteilos), Bürgermeister Eiterfeld.
Die Polizei schätzt den Gebäudeschaden auf rund 600.000 Euro. Das Gebäude ist einsturzgefährdet, sagt ein Sprecher der Polizei.
Umliegende Anwohner wurden zu ihrer Sicherheit aus den Häusern evakuiert. Gegen kurz vor 8 Uhr konnten die Flammen durch die Feuerwehr schließlich gelöscht werden. Das Bankgebäude brannte vollkommen aus. Ersten Schätzungen zufolge, liegt der Sachschaden im oberen sechsstelligen Bereich.
Bislang führten die sofort eingeleiteten polizeilichen Fahndungsmaßnahmen nicht zum Auffinden des Fahrzeugs oder der Personen. Die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft in Fulda haben die ersten Ermittlungen zur Geldautomatensprengung sowie der Brandursache aufgenommen. Vor diesem Hintergrund und einer potentiellen Einsturzgefahr des Gebäudes, ist der Tatort momentan noch weiträumig abgesperrt. Der Verkehr wird dementsprechend ebenfalls umgeleitet. Die weiteren Ermittlungen werden durch das Hessische Landeskriminalamt – BAO effectus – übernommen.
Zeuginnen und Zeugen, die möglicherweise zur Tatzeit oder in den Stunden und Tagen zuvor im Bereich des Tatortes verdächtige Fahrzeuge oder Personen festgestellt oder sonstige verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, werden gebeten, sich an das Polizeipräsidium Osthessen zu wenden.
