Pfarrer Kießling: „Es gab so viel Menschen, die das wollten.“ – Rund 150 Menschen alleine an einer Station
LAUTERBACH
In der Pandemie ist diese Idee entstanden und wird nun zur Tradition: der mobile Gottesdienst. Pfarrer Sven Kießling war am Heiligabend vor den „großen“ Gottesdiensten mit Auto, Anhänger und Weihnachtsbaum im Schlepptau in Lauterbach an vier Stationen unterwegs.
Es sei egal, wo es geschieht, denn das einzige, was zählt, ist, dass wir miteinander feiern: Heute ist uns der Heiland geboren. Die Hirten am Felde seien damals überrascht gewesen, als es plötzlich hell wurde. So seien wir klar im Vorteil, denn wir wissen, wann Weihnachten ist.
„Es ist jetzt das dritte Jahr, dass wir das so machen. Im ersten Jahr hatten wir noch 13 Stationen, im zweiten Jahr neun und dieses Jahr bin ich der einzige, der rumfährt mit vier Stationen“, sagt Sven Kießling, ev. Pfarrer. Er und seine Helfer müssen sich sputen, bleiben nur rund 25 Minuten Zeit für jede Station.
Weil es nur leicht nieselte, zog Pfarrer Kießling, wie vor laufender Kamera versprochen auch seinen Talar an, denn begleitet wurde der Tross von einem Kamerateam des Hessischen Rundfunks. „Es gab so viele Menschen, die das gerne wollten. Ein Hauptgrund war, dass sie gesagt haben, jetzt kann ich endlich mit meinem Nachbarn zusammen feiern, der ist katholisch, sonst waren wir immer in verschiedenen Kirchen, jetzt können wir miteinander sein“, berichtet Pfarrer Kießling. „Die Menschen kommen einfach her, bringen ihre Kinder mit, ihre Haustiere und können hier miteinander Weihnachten feiern“, sagt Sven Kießling. So habe man dafür gesorgt, dass das, was essenziell wichtig ist für einen Heiligabend-Gottesdienst – was auch im Gottesdienst vorkommt – auf die Straße gebracht wird. „Das haben wir jetzt miteinander erlebt. Ich glaube, das ist auch das, was die Menschen schön finden, obwohl wir wieder die großen Gottesdienste anbieten“, so Pfarrer Kießling. Ein kleiner Teil der Lauterbacher Turmbläser spielte Weihnachtslieder.
Sichtlich überrascht war Pfarrer Sven Kießling, als er mit seinen Helfern an der Kreuzung Hainigstraße/Am Eichenrasen ankam. „Es sind so viele Menschen wie im letzten Jahr, zumindest an dieser Station“, fügte er an. Rund 150 Menschen waren an diese Station gekommen. Es sei offensichtlich das, was Menschen schön finden und sich darüber freuen, erklärte Pfarrer Kießling abschließend.