Keine Personen verletzt – Zugmaschine und Ladung in Vollbrand
Letzter Updatestand: 16.06.2023, 08.45 Uhr
BAB 5 / ROMROD
Am Donnerstag, 15. Juni 2023, gegen 16.00 Uhr, geriet ein Lkw auf der BAB 5, Frankfurt in Richtung Kassel, zwischen dem Parkplatz Krachgarten und der Anschlussstelle Alsfeld/West, in Brand.
Der 40-jährige polnische Fahrzeugführer konnte unverletzt sein Gespann verlassen und die Rettungskräfte verständigen. Bei deren Eintreffen stand der Sattelzug aber schon in Vollbrand. Die Ladung (60 Stahlträger) wurden dabei völlig zerstört. Bei dem Brand fiel der Sattelzug derart auseinander, dass durch die verrutschten Stahlträger die komplette zweispurige Fahrbahn in Richtung Norden / Kassel versperrt wurde.
Die Flammen breiteten sich bei der anhaltenden Trockenheit rasend schnell auch auf die Vegetation neben der Autobahn aus und liefen in ein angrenzendes Waldstück. Die Feuerwehr rückte mit mehreren Tanklöschfahrzeugen aus und sah schon bei der Anfahrt, dass die Flammen in Richtung Wald liefen. Deshalb stoppten die ersten Fahrzeuge sofort auf der Gegenfahrbahn und begannen das Feuer in der Böschung zu löschen. Somit war die Autobahn in beide Richtungen voll gesperrt.
Moritz Porobin, Augenzeuge: „Als ich ankam hat es noch nicht so viel gebrannt aber viel weißer Rauch, dann brannte es richtig, da kamen schwarze Rauchschwaden aus dem LKW raus, Reifen platzten, der Hang fing an zu brennen, dann gab es einen Rums und der LKW ist in einem Feuerball zusammengefallen.“
Daniel Schäfer, Stadtbrandinspektor der Feuerwehr Alsfeld: „Wir mussten erst mal das Feuer, das Richtung Wald, lief aufhalten. Weitere Wehren wurden alarmiert, um von oben aus Richtung Wald vorzugehen, konnten dann das Feuer kurz vor dem Wald aufhalten und unten wurde zeitgleich der Lkw gelöscht. Wenn das Feuer in den Wald gelaufen wäre, wäre es deutlich schlimmer geworden. Wir haben schon länger trockene Temperaturen. Wir haben grob überschlagen derzeit schon 35 Kubikmeter Wasser verbraucht.“
Frank Weber, Bergungsleiter: „Es ist ein voll ausgebrannter Lkw mit geladenen Stahlteilen, vom Lkw ist nichts mehr übrig, , Stahl und Rahmen haben sich verformt, Flüssigkeiten sind alle ausgetreten, Ladung liegt auf allen Fahrspuren. Die Arbeit insgesamt wird bis spät in die Nacht gehen.“ Für das Bergeunternehmen wird es schwierig, den Autokran an die Einsatzstelle zu bekommen. Vermutlich wird die Bergung die ganze Nacht andauern. Bis zum Abend staute sich der Verkehr bis auf 22 Kilometer.
Durch das beauftragte Bergungsunternehmen konnte das ausgebrannte Fahrzeug mittels eines speziellen Kranfahrzeuges zunächst so gerichtet und gesichert werden, dass ein gefahrloses Passieren der Unfallstelle auf dem linken Fahrstreifen ab circa 21 Uhr gewährleistet war.
Der gesamte, aufgelaufene Verkehr, der sich zu diesem Zeitpunkt auf rund 18 Kilometern staute, wurde einspurig an der Unfallstelle vorbeigeführt. Viele Lkw-Fahrer hatten aber aufgrund des langanhaltenden Staus bereits ihre Ruhezeiten auf dem Standstreifen begonnen. Sie mussten daher zeitaufwendig durch mehrere Polizeistreifen geweckt werden und wurden dann gebeten, ihre Fahrt weiter fortzusetzen.
Die BAB ist derzeit ab der AS Homberg/Ohm in Fahrtrichtung Kassel voll gesperrt, der Verkehr wird abgeleitet. Wie lange die Bergungsmaßnahmen andauern, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden.
Die eigentlichen Bergungsarbeiten des ausgebrannten Sattelzuges auf dem rechten Fahrstreifen konnten gefahrlos erst nach 3 Uhr begonnen werden und dauern vermutlich bis in den Vormittag an. Bis zur endgültigen Bergung des ausgebrannten Sattelzuges müssen wegen des Kraneinsatzes wieder beide Fahrspuren in Richtung Norden gesperrt werden, so dass aktuell (Stand: 05.15 Uhr) eine Vollsperrung eingerichtet wurde und der Verkehr ab Homberg/Ohm über die Umleitungsstrecken in Richtung Alsfeld geführt wird.
In diesem Zusammenhang überprüft die Autobahnmeisterei Alsfeld dann nach vollständiger Bergung des Wracks auch die Asphaltdecke des rechten Fahrstreifens. Falls dort so massive Schäden vorliegen, dass der rechte Fahrstreifen nicht freigegeben werden kann, muss mit einer noch längeren einspurigen Verkehrsführung und entsprechenden Beeinträchtigung des Wochenendverkehrs gerechnet werden.
Der Gesamtschaden des Verkehrsunfalls wird nach derzeitig vorliegenden Informationen auf rund 250.000 Euro geschätzt.
Zur Brandbekämpfung eingesetzt waren die Feuerwehren aus Alsfeld, Homberg (Ohm), Mücke und Romrod mit insgesamt 52 Einsatzkräften, der DRK Betreuungszug sowie die Autobahnpolizei Bad Hersfeld. Die Rettungsgasse habe gut funktioniert, sagt Daniel Schäfer.
Durch das DRK des Vogelsbergkreises wurden zeitnah Getränke an die im Stau befindlichen Verkehrsteilnehmer ausgeschenkt. Aufgrund der vorbildlichen Rettungsgasse konnten unter anderem die DRK Fahrzeuge zügig die Versorgung starten.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand wird ein technischer Defekt als Brandursache angenommen. An der Anschlusstelle Homberg/Ohm wurde durch die Autobahnmeisterei Alsfeld der Verkehr von der Autobahn herunter und über die Umleitungsstrecke nach Alsfeld geführt.