Foto: Vogelsberger Zeitung

Autobahnpolizei bemerkt Qualm von der Ladung eines Lkws auf Raststätte Berfa

Qualm kam unter der Plane hervor – Autobahnpolizei alarmierte die Feuerwehr

Update, Stand: 11.01.2023

A5 / ALSFELD-BERFA

Am Dienstagabend gegen 23.23 Uhr meldete die Leitstelle des Vogelsbergkreises einen Gebäudebrand auf der A5 bei Kilometer 386.5 in Fahrtrichtung Süden. Schnell war klar, der Einsatzort befindet sich auf der Tank- und Rastanlage Berfa. Gebrannt hatte zum Glück kein Gebäude, dafür qualmte es unter der Plane aus dem Auflieger eines Lkws.

Bemerkt hatte den Qualm eine Streife der Autobahnpolizeistation Petersberg im Rahmen einer gemeinsamen Kontrollmaßnahme der Autobahnpolizei Bad Hersfeld, die in diesem Abschnitt auf Streife waren. Die Streife bemerkte auf der Rastanlage Berfa eine zunächst seltsame und nicht erklärbare Rauchentwicklung von der Ladefläche eines geparkten Sattelkippers aus dem Landkreis Hildesheim. Der Sattelkipper mit Kastenmulde war abgestellt auf einem Stellplatz im Bereich der Lkw-Parkfläche. Aufgrund der unklaren Rauchentwicklung entschied sich die Streife im Rahmen der Gefahrenabwehr den schlafenden Lkw-Fahrer umgehend zu wecken. Sowohl die Beamten als auch der Fahrer konnten sich den Qualm nicht erklären.

Durch den 50-jährigen polnischen Fahrzeugführer wurden der Streife unverzüglich die Ladungspapiere ausgehändigt. Zeitgleich erfolgte über die Rettungsleitstelle des Vogelsbergkreises die Alarmierung der freiwilligen Feuerwehr Alsfeld.

Anhand der Transportdokumente konnte festgestellt werden, dass es sich bei der Ladung um 26 Tonnen Sphäroguss-Späne handelte. Dabei handelt es sich um Metallspäne, die als Abfallprodukt bei unterschiedlichsten Zerspanungsverfahren (Drehen/Fräsen) in der metallbearbeitenden Industrie anfallen. Im vorliegenden Fall sollten die Metallspäne von einem Unternehmen aus dem Raum Hannover zum Zeck des Recyclings nach Kaiserslautern transportiert werden.

Aufgrund der gesetzlich festgelegten Lenk-und Ruhezeiten im Güterverkehr entschied sich der polnische Fahrzeugführer auf seiner Fahrtstrecke die Rastanlage Berfa anzufahren, um dort seine tägliche Ruhezeit zu verrichten. Nachdem er sein Fahrzeug abgestellt hatte, legte er sich im Führerhaus schlafen, ohne das es zu diesem Zeitpunkt zu Auffälligkeiten an dem Sattelkipper oder der Ladung kam.

Durch die freiwillige Feuerwehr Alsfeld wurde die Ladung hinsichtlich der Rauchentwicklung eingehend untersucht. Dabei konnte als Ursache festgestellt werden, dass es aufgrund diverser Anhaftungen von Kühl- und Schmiermitteln an den Metallspänen zu einem Oxidationsprozess gekommen war. Begünstigt wurde dieser Prozess durch die vorherrschende Wetterlage mit hoher Luftfeuchtigkeit.

Durch diesen Oxidationsprozess kam es zu der sichtbaren Rauchentwicklung überhalb des Sattelkippers.

Eine mögliche Selbstentzündung der Ladung oder die Entstehung eines Fahrzeugbrands war nach Angaben der Feuerwehr, aufgrund des Oxidationsprozesses, ausgeschlossen.

Eine Gefahr bzw. Gefährdung durch die Rauchentwicklung oder die Rauchschwaden bestand für die Verkehrsteilnehmer der Rastanlage Berfa und die Rettungskräfte zu keinem Zeitpunkt. Es kam durch diesen Prozess zu keinerlei Sachschaden an dem Muldekipper.

In Begleitung der Feuerwehr und der Polizei wurde der Muldenkipper nach Abschluss der Untersuchungen nach Alsfeld ins Gewerbegebiet „Ost“ eskortiert. Dort wurde zuvor eine Freifläche als Abstellraum lokalisiert, auf welcher eine weitere Störung für Außenstehende auszuschließen war.

Daniel Schäfer, Stadtbrandinspektor der Feuerwehr Alsfeld erklärte: „Nun haben wir hier einen Lkw mit rund 26 Tonnen Sphäroguss-Späne stehen, die sich aus noch ungeklärter Ursache erhitzt haben.“ Vermutlich sei das eine „normale“ Reaktion, erklärt Daniel Schäfer. Mit einer Wärmebildkamera kontrollierte man die Ladung. Aktiv eingreifen mussten die Brandschützer aber nicht. „Nun versuchen wir einen geeigneten Platz zu finden, damit der Lkw mit Ladung nicht auf dem Rastplatz zwischen den anderen Lkws stehen muss, sondern etwas sicherer.“ Der Auflieger soll dann auch abgekuppelt werden. Die Feuerwehr geht aber nicht davon aus, dass sich die Ladung durch den Oxidationsprozesses noch entzünden könnte. “ Bis jetzt haben wir nur erkundet, indem wir die Plane entfernt haben“, so der Stadtbrandinspektor. Es sei zu diesem Zeitpunkt schwierig, mehr Informationen über die Ladung zu bekommen.

Die Feuerwehr Alsfeld war vor Ort mit 10 Einsatzkräften und in der Wache zusätzlich noch mit 14 Einsatzkräften.

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